Data Warehouse Automation (DWA) verspricht eine deutliche Erleichterung beim Aufbau und der Pflege eines Data Warehouse. Standardaufwände werden radikal reduziert. Es bleibt mehr Zeit für die anspruchsvollen Aufgaben, die nicht automatisiert werden können.
Es gibt heute viele DWA-Werkzeuge und viele schöne Aussagen der Hersteller. Für einzelne DWH-Teams ist es schwer nachzuvollziehen, was und wie im DWA-Tool funktioniert. Darum macht jedes Team eine Evaluation, die im Prinzip immer in etwa so abläuft:
- Auswahl von 2-3 DWA-Tools
- Erprobung mit einem Beispielsatz an Daten
- Erstellen eines Bewertungsrahmens
- Bewertung und Auswahl der Tools
- Einführung des DWA-Werkzeugs
- Customizing des Tools und der Abläufe
Das ist sehr zeitintensiv und dauert zwischen 3 und 9 Monaten. Wobei die individuelle Gesamtdauer – genau wie die Richter-Skala – nach oben offen ist. Das Unterfangen ist nicht leicht: Allein die Auswahl der Kriterien zur Bewertung benötigt massives Wissen um die Automatisierung eines DWH. Dabei macht man das ja, wenn man noch kein Automatisierungswerkzeug hat und nun erste eigene Erfahrungen sammeln will. Was kommt hier zuerst, Henne oder Ei?
Um hier zu helfen hat die DDVUG hat eine fiktive Firma erschaffen: Die Samen- und Pflanzenhandlung Willibald. Aktuell besteht diese aus 2 Datenbanken, die 13 typische Probleme bei der Erstellung eines Data Warehouse abbilden. Diese Datenbanken sind ab dem 21. Juni 2023 unter der Creative Commons Lizenz CC Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) frei verfügbar.
Die Datenbanken der Firma Willibald sind die Basis der DWA Challenge. Aktuell haben sich 4 Produkte dieser Challenge gestellt: Datavault Builder, dbt, Vaultspeed und Wherescape. Die Ergebnisse werden in einem frei zugänglichen Portal bereitgestellt. In einem Katalog von 21 Kriterien werden die Lösungen und Ansätze der DWA Werkzeuge dargestellt. Die Darstellung erfolgt grundsätzlich positiv und wertungsfrei.
Damit steht ein Hauptanteil der Toolauswahl gebrauchsfertig bereit. Die eigentliche Bewertung erfolgt nun individuell. Jedes Kriterium erhält Punkte, um so den Nachweis der Erfüllung der gewünschten Funktionalität zu erbringen. Dies muss anschließend in Einklang mit dem Preis des DWA Tools gebracht und in einer Entscheidungsvorlage präsentiert werden. Diese Bewertung bzw. Entscheidungsvorlage kann und muss individuell erfolgen. Schließlich hat jedes Unternehmen seine eigenen Anforderungen, die sich aus den Daten, der Systemumgebung, dem Skillset der Mitarbeiter und den Vorgaben aus der Einkaufsabteilung ergeben.
Hier können Sie den Vergleich auf unserem Portal https://dwa-compare.info abrufen.